»Bounaparte, der Beelzebub, stört aufs neue die Ruhe.«
Diese zeitgenössische Bemerkung bringt die Erschütterung und Mobilisierungskraft auf den Punkt, die Napoleons Rückkehr im Frühjahr 1815 in ganz Europa, insbesondere auch in den deutschen Staaten, auslöste. Nach Jahren der Besatzung, Fremdherrschaft und verlustreicher Kriege war die Angst vor einer erneuten Vorherrschaft des »Beelzebub« Napoleon tief verwurzelt. Die deutschen Fürstenhäuser reagierten mit bemerkenswerter Geschlossenheit und Entschlossenheit.
Im Feldzug von 1815 stellten sie nicht nur in der preußischen Armee, sondern auch in der multinationalen Streitmacht des Herzogs von Wellington das zahlenmäßig stärkste Kontingent. Von den rund 73.000 Mann unter Wellington waren etwa 45 Prozent deutschsprachig, während die Preußen unter Generalfeldmarschall Blücher mit etwa 48.000 Soldaten das größte Einzelkontingent der Verbündeten bildeten. Damit standen den rund 72.000 französischen Soldaten Napoleons auf dem Schlachtfeld von Waterloo fast ebenso viele deutsche Soldaten gegenüber.
Die hohen Verluste der deutschen Truppen in Belgien 1815 unterstreichen, wie ernst die Bedrohung durch Napoleon genommen wurde. Ihr Einsatz führte bei Waterloo zum Wendepunkt: Sie ermöglichten den alliierten Sieg in der Schlacht am 18. Juni 1815. Dieser trug entscheidend dazu bei, die nachnapoleonische Ordnung unter „Führung der Heiligen Allianz“ Russlands, Österreichs und Preußens zu sichern. Gleichzeitig ebnete er den Weg für Preußens Aufstieg zur deutschen Vor- und europäischen Großmacht.
Das Symposium am 30. August 2025 beleuchtet mit ausgewählten Vorträgen das Schicksal der deutschen Soldaten im Feldzug von 1815.
Weitere Fragen zum Symposium können per E-Mail an Markus Stein gerichtet werden.
Der Eintritt ist am 30. und 31. August 2025 frei.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit www.napoleon-online.de.
Headerbild: »Nach der Schlacht von Waterloo am 21. Juni 1815 auf der Strasse nach Binche«, unbekannter Künstler, November 1815, Porzellanplakate, MHM © MHM / David Brandt