Verlust und Trauer, die mit dem millionenfachen Sterben auf und jenseits der Schlachtfelder des Ersten Weltkrieges einhergingen, waren auch drei Jahre nach Kriegsende noch allgegenwärtig. In dieser Zeit schuf Fritz Lang seinen achten Film, der ihm den Durchbruch brachte und den bezeichnenden Titel »Der müde Tod« trägt.
Im Zentrum der Geschichte steht eine junge Frau, die vom Tod das Leben ihres Liebsten erfleht. Seiner gottbefohlenen Aufgabe müde und überdrüssig, gewährt der eisig und zugleich erschöpft wirkende Sensenmann der Frau die Chance, das Leben ihres Geliebten zurückzugewinnen. Durch Raum, Zeit und Kulturen beginnt ein fantastischer, bisweilen burlesker Ritt, der in einem tröstlichen Ende mündet.
Langs 1921 uraufgeführtes Werk besticht noch heute durch seine Kamerakunst, seine Tricktechniken, seine Kulissen und Spezialeffekte. Nicht umsonst gilt der Stummfilm als Meisterwerk, dessen Neuvertonung sich der elektronische Musikproduzent Jan Jelinek annimmt. Der in Berlin lebende Künstler ist dafür bekannt, Klangfragmente aus den unterschiedlichsten Lebensbereichen zu ekstatischen Soundcollagen zu sampeln. Alltägliches und Altbekanntes sind oft Ausgangspunkt seiner experimentellen Produktionen, die zunächst irritieren mögen und es dennoch schaffen, beim Hören Nachdenklichkeit und Emotionen zu wecken.
Einführung: Dr. Philipp Stiasny
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem DAVE e.V. statt.
Ein Film aus dem Bestand der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung in Wiesbaden.
Headerbild & Plakat by Douze / Lars P. Krause
